Dies sind unsere pädagogische Leitlinien, die die Grundlage für das Konzept bilden:
Die Kulturwerkschule ist offen für alle Kinder und Jugendliche.
Die Schule soll in ihrer Zusammensetzung ein Abbild der Gesellschaft im Kleinen sein. In der Kulturwerkschule werden Unterschiede zwischen Menschen bewusst anerkannt und als Bereicherung verstanden. In ihr werden verschiedene Sprachen gesprochen und gelernt.
Kinder lernen und entwickeln sich auf unterschiedliche Weise und unterschiedlich schnell.
In der Kulturwerkschule müssen nicht alle zur gleichen Zeit das Gleiche tun und lernen. Neben grundlegenden gemeinsamen Lernerfahrungen gibt es unterschiedliche Lernwege- und Angebote. Die Kinder und Jugendlichen dürfen und sollen unterschiedliche Lern- und Leistungsprofile entwickeln. Lerninhalte gehen von „echten“ Aufgaben aus, von Dingen die gebraucht werden, wo man selbst gebraucht wird.
Alltagsrelevante Problemstellungen ermöglichen ein Lernen in Sinnzusammenhängen. An der Kulturwerkschule wird möglichst viel Belehrung durch Erfahrung ersetzt.
Die Kulturwerkschule versteht sich als eine „In-die Stadt-hinein-Schule“.
Sie möchte aktiv das Stadtteilleben mitgestalten. Sie sucht aktiv Aufgaben der Mitgestaltung im Stadtteil. Das Umfeld, die nähere Umgebung dient als Lernmöglichkeit. Kontakte zu Menschen und Institutionen werden gepflegt, das Schulleben planvoll mit dem wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben des Stadtteils verbunden.
Wir sehen Eltern in zwei Rollen an der Kulturwerkschule:
Kultur zeigt sich im Zusammenleben von Menschen mit anderen, mit ihrer Umwelt, ihrem Umgang mit Natur und deren Veränderung. Als solche muss Kultur plural verstanden werden. Sie zeigt sich in vielfältigsten Ausdrucksformen und bezieht sich dabei auf eigene und fremde, vergangene, gegenwärtige und künftige Kulturen. Sie befindet sich also in stetiger Entwicklung.
Die Kulturwerkschule greift dieses Kulturbild auf, indem Möglichkeitsräume zur Auseinandersetzung und Umsetzung eröffnet werden: Sei es in Form bildender und darstellender Kunst, wie Tanz, Theater, Malerei, Grafik…, in Form von technischen Konstruktionen, aber auch in Form von Festen, gemeinsamen Stadtteilaktionen oder Schule.
Über die Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte, spezieller mit Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte, wollen wir zum Wahrnehmen und Verstehen anregen, zu einem sich-in-Bezug-setzen. Es geht um das Verstehen, dass das eigene Handeln kulturell geprägt wurde und Kultur mitprägen wird. Es geht um Zugänge zur klassischen Hochkultur (Tanz, Theater, Musik…) wie auch um gelebte Kultur im Alltag, beispielsweise im Miteinander in Schule oder auch im Stadtteil.
Als Werk wird ein Produkt verstanden. Dieses verweist auf einen Schaffensprozess und den Ort des Erschaffens (Werkstätten, Labore…).
Das Werk in Kulturwerkschule nimmt alle drei Bedeutungsebenen auf und meint sowohl ein von Menschen geschaffenes Produkt als auch die Stätte seines Wirkens. Im Werk wird also ein menschliches Wirken sichtbar, seine Gedanken und Überlegungen. Schülerinnen und Schüler erkennen ein Problem, suchen Lösungen und probieren diese in Werkstätten aus. Sie begreifen Wirkungsweisen, setzen sich mit Werken anderer auseinander, besuchen andere Produktionsstätten, vernetzen sich, sodass neue Perspektiven auf den eigenen Schaffensprozess eröffnet werden.
Wir wollen zum sich-Verwirklichen und Ausprobieren, zum aktiven (mit-)Gestalten (von Schule, Stadtteil und eigener Lebenswelt) anregen. Die Bedeutung des Werks für die Kulturwerkschule liegt in diesem Aufeinandertreffen zentraler Aspekte kultureller und technischer Bildung.
Pädagogisches Konzept für Eltern der Kulturwerkschule (PDF).